Kürzung des Exkursionszuschüsse,
drastische Reduzierung des Lehrangebots im kommenden Semester,
geringere Vergütung der Lehrenden: unterm TWM-Weihnachtsbaum liegt
dieses Jahr ein dickes Sparpaket.
Und
jetzt musste auch noch der fürs Wintersemester 2013/14 geplante
Masterstudiengang Filmforschung (vorläufig) verschoben werden. Diese
Ankündigung war und ist für viele eine Hiobsbotschaft. Für die
Studierenden, die sich bereits in den Masterstudiengang
Theaterwissenschaft immatrikuliert haben, um zum nächsten Wintersemester
in den Filmmaster zu wechseln; aber ebenso für die
TWM-Mitarbeiter*innen, die viel Zeit und Ideen in die Planung des
Masterstudiengangs investiert haben.
Grund
für diese und weitere Kürzungen ist die desolate Finanzlage an der TWM.
Da das Institut bereits in den vergangenen Jahren deutlich
unterfinanziert war, musste ein großer Teil des (grundständigen)
Lehrangebots aus den Semestergebühren der Studierenden finanziert
werden. Anders hätte die Qualität und Vielfalt der Lehre nicht
gewährleistet werden können.
Nun
wird es immer wahrscheinlicher, dass die unsozialen Studiengebühren
demnächst abgeschafft werden. Das ist eigentlich ein Grund zur Freude,
doch trotz der starken Kritik aus der Bevölkerung,
weigert sich unsere Landesregierung beharrlich, das Auslaufmodell
Studiengebühren endlich in den Wind zu schießen und den Universitäten
angemessene finanzielle Mittel zur Verfügung zu stellen. Darunter leidet
auch die TWM, und das trotz des vermeintlichen „Exzellenz“-Status der
LMU.
Konnte
eine solche Situation nicht vorhergesehen werden? Wir meinen: doch.
Lösungsmöglichkeiten waren aber nicht greifbar.
Universitäts-Mitarbeiter*innen sind keine ausgebildeten Manager*innen,
die nichts anderes zu tun haben, als Drittmittel für das Institut zu
akquirieren. Und mal im Ernst: welche Firma würde schon Millionen in
theater- und/oder filmwissenschaftliche Forschung und Lehre investieren?
Darum sind Schuldzuweisungen an TWM-Mitarbeiter*innen, die mit bestem
Wissen und Gewissen die Einführung des Masterstudiengangs Filmforschung
zum Wintersemester 2013/14 angekündigt haben, nicht gerechtfertigt.
Genauso wenig haben aber die Masterstudierenden, die sich mit dem Plan
in den noch nicht existierenden Filmmaster zu wechseln, in den
Masterstudiengang Theaterwissenschaft eingeschrieben haben, Schuld an
der Misere.
Alle
(betroffenen) Studierenden möchten wir um Besonnenheit bitten, auch
wenn das momentan bestimmt nicht einfach ist. Voreilige
Schuldzuweisungen sind in der aktuellen Krisensituation für niemanden
hilfreich.
Alle
am Masterstudiengang beteiligten TWM-Mitarbeiter*innen möchten wir um
eine regelmäßige und transparente Kommunikation der aktuellen Lage und
um die Einbeziehung der Studierenden bitten. In diesem Zusammenhang
möchten wir auch alle Studierenden aufrufen, sich mit Lösungsvorschlägen
an uns zu wenden.
Das einzige, was in dieser Krisensituation helfen kann, ist uneingeschränkte Solidarität! Denn wir sitzen alle im selben Boot.
Wer
schon jetzt aktiv werden möchte, dem*der empfehlen wir, ein paar
deutliche Zeilen an das zuständige Wissenschaftsministerium zu
schreiben. Der derzeitige Minister Wolfgang Heubisch hat immerhin selbst
22 Semester (gebührenfrei) studiert und sollte daher für die Situation
von uns Studierenden Verständnis haben (Betonung liegt allerdings auf
„sollte“).
Außerdem empfehlen wir die Unterstützung und Mitarbeit im Bündnis SoS "Studieren
ohne Studiengebühren", das sich für die Abschaffung der Studiengebühren
und die vollständige Kompensation dieser Mittel durch den Staat
einsetzt. Im Januar 2013 gibt’s dazu ein Volksbegehren, also erinnert
über die Weihnachtsferien schon mal sämtliche Familienmitglieder daran, zu unterschreiben!
Für
Fragen und Diskussionen stehen wir per Email, in unseren wöchentlichen
Treffen am Dienstag, 20Uhr (Historicum, Raum 511) und bei der
Weihnachtsfeier am Donnerstag im Institut zur Verfügung.
Liebe Grüße,
Eure Fachschaft Theaterwissenschaft & Dramaturgie
(Anm.:
für die späte Stellungnahme möchten wir uns entschuldigen, aber auch
darauf verweisen dass wir alle ehrenamtlich arbeiten und derzeit
anderweitig sehr stark eingebunden sind. Wir möchten außerdem darauf
hinweisen, dass der vorliegende Text die Meinung der
Fachschaftsmitglieder wiederspiegelt und nicht mit dem Institut oder
anderen abgesprochen ist)
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