Selbstverständnis

Rechtlich werden als Fachschaft alle Studierenden eines Faches an einer Universität bezeichnet. Die aktive Fachschaft Theaterwissenschaft & Dramaturgie versteht sich als Vertretung dieser Studierenden, gegenüber dem Institut, der Universität, anderen Fachschaften oder auch nach außen.  Wir sind also in den verschiedenen Gremien der Universität aktiv, um dort studentische Interessen zu vertreten und versuchen so das Studium zu verbessern.

Daneben organisieren wir Veranstaltungen, etwa Partys, und beraten die Studierenden.  Fachschaftsarbeit ist  zwar nicht in erster Linie eine Servicedienstleistung für Studierende, denn Aufgaben wie eine vernünftige Studienberatung fallen eigentlich der Universität zu, doch natürlich setzen wir uns auch mit den alltäglichen Problemen des Studiums auseinander.

 Wir sehen es als unsere Aufgabe an, durch Kritik etwas an der Situation der Studierenden zu verbessern. Kritik meint, dass wir über diese Art der Universität und das momentane Bildungskonzept hinaus möchten. Messen lassen muss sich diese Kritik in erster Linie nicht an ihrer Nützlichkeit oder ihrer Umsetzbarkeit, sondern an ihrem Wahrheitsanspruch.

Die Gruppe der Studierenden verfügt über ein nur sehr geringes Mitspracherecht an der Universität, doch unser Anspruch ist es die gegebenen Rechte so gut wie möglich zu nutzen und möglichst auszuweiten. Doch der momentane Zustand der Hochschulen entspricht sicherlich nicht unseren Vorstellungen. So lehnen wir Bildungsgebühren jeglicher Art ebenso wie Zulassungsbeschränkungen - warum etwa haben nicht alle Studierenden mit Bachelor-Abschluss Anspruch auf einen Platz in einem Masterstudiengang?  - ab.

Bildung ist in unserer momentanen Gesellschaft ein Mittel, um die Gesellschaftsordnung zu bewahren. Unser Anspruch an  Bildung ist aber, dass alle Menschen nach ihren jeweiligen Fähigkeiten und Bedürfnissen gefördert werden sollen, um selbst bestimmen zu können, wie sie ihr Leben gestalten möchten. Bildung ist per se nicht unbedingt etwas gutes oder unterstützenswertes, doch es gibt sicherlich Vorstellungen von Bildung, die erstrebenswert sind. Laut verschiedener Studien ist das Bildungssystem der BRD ungerecht – insbesondere im Vergleich mit anderen westlichen Staaten – ein Bildungssystem, in dem Menschen immer noch Nachteile aufgrund ihres Geschlechts, ihrer Herkunft oder ihrer Ansichten erwachsen, ist nicht in unserem Interesse. Unser ideales Bildungssystem ist sicher nicht das durch den Bologna-Prozess eingeführte, doch wollen wir ebenso wenig einfach den Magister und das Diplom zurück. Gemeinsam sollten sich Lernende und Lehrende ein Bildungssystem erkämpfen, in dem sie gemeinsam  über die Inhalte bestimmten können.

Zwar wird einmal im Jahr die Vertretung der Fachschaft an der Universität gewählt, doch wir als Studierende haben ohnehin die wenigsten Rechte an der Universität, da ändern auch Hochschulwahlen nichts. Wer bei uns mitmachen möchte muss also nicht gewählt sein sondern wir verstehen uns als eine offene Gruppe, die auch ständig über ihre Ziele diskutiert. Unsere Überzeugungen sind nicht in Stein gemeißelt, sondern Kritik meint, sich auch von Erfahrungen beeindrucken zu lassen, die der eigenen Weltanschauung widersprechen. Fühlt euch also willkommen und schaut einmal vorbei, denn  vielleicht gelingt es einmal das Mitbestimmungsrecht der Studierenden an dieser Universität zu erhöhen, denn immerhin machen die Studierenden knapp 88% der gesamten Hochschulmitglieder aus und sind an Entscheidungen der Hochschulleitung in minimalem Umfang beteiligt.